Der Pferdesport wird aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Während die einen den Pferdesport kritisieren, sehen die, die ihn ausüben, mit ganz anderen Augen. Für sie steht die Schönheit des Sports, aber auch das Pferd als Leistungssportler und Wirtschaftsfaktor im Mittelpunkt. Pferde im Sport laufen häufig mit scharfen Mundstücken, Gerten und Sporen über Stock und Stein. Tierfreunde sind grundsätzlich gegen den Reitsport. Jedoch kommt es immer darauf an, wie der Reiter mit seinem Tier umgeht, wie gut er es kennt und ob und wie sehr das Pferd ihm vertraut. Gegen perfekte Teamarbeit an sich ist im Grunde nichts Nachteiliges zu sagen.
Mit viel Geduld und Training können Pferde sich auf den Menschen einlassen und gut lernen. Sie können sich anpassen und unterordnen, denn sie mögen Strukturen. All dies ist ihnen als Herdentier nicht fremd. Reiter und Pferd müssen harmonieren und dafür sollte der Reiter sein Pferd genau kennen und ihm Zeit lassen. Im Profisport sieht es indessen oftmals anders aus. Denn hier regieren Geld und Zeit. Bringt ein Pferd schon zeitig gute Leistungen, desto rascher steigt sein Wert. Das kann teilweise zu fragwürdigen Methoden führen, die hoffentlich nicht die Regel sind.
Grundsätzlich lässt sich der Pferdesport in drei verschiedene Arten unterteilen: Fahrsport, Voltigieren und Bodenarbeit. Während Freizeitreiter eher inaktiv sind, ist im Reitsport der Reiter aktiv, in dem er das Pferd durch bestimmte Bewegungen beeinflusst. Im Reitsport gibt es weder Geschlechtertrennung noch eine Trennung nach Rassen. Es gibt lediglich einen Split nach Größe und nach Pferde und Ponys. Neben den Top-Pferdesportarten gibt es noch andere, nicht minder sehenswerte Sportarten.
Kunstreiten
Kunstreiten ist kein Wettkampfsport an sich, sondern wird meist im Rahmen von Shows gezeigt. Auch bei Westernfilmen wandten die Cowboys diese Art des Reitens an. Die Kunststücke sind bisweilen gefährlich und spektakulär zugleich. Der Reiter braucht dafür einen zuverlässigen Vierbeiner, er selbst muss körperlich gut trainiert sein. Beim Kunstreiten wird das Reiten mit Akrobatik kombiniert. Reiter vollführen, während sich das Pferd bewegt, die tollsten Kunststücke. Das Pferd läuft hier wie von selbst und teilweise im Galopp.
Beim Kunstreiten werden keine speziellen Pferderassen eingesetzt. Meist sind hier ausdrucksstarke und imposante Pferde zu sehen, die nicht allzu groß, aber auch nicht zu klein sind. Pferde beim Kunstreiten sind kompakt und robust mit belastbarem Rücken, damit sie die Belastung der Übungen kompensieren können.
Voltigieren
Schon in der Antike soll es diese Sportart in der Oberschicht gegeben haben. Und im 17. Jahrhundert gehört die Sportart zur Ausbildung an Ritterakademien. Hier entwickelte sich auch der Begriff „La voltige“, was man mit „Rossspringen“ übersetzen kann. Heutzutage dürfen Jugendliche ab vierzehn Jahren bereits in Einzelwettbewerben antreten. Wer diese Sportart betreiben möchte, benötigt Balance, Koordination und ein gutes Körpergefühl.
An fortgeschrittene Voltigierer werden hohe Erwartungen an Akrobatik, Athletik und Team-Bereitschaft gestellt. In die Bewertung fließen akribische Ausführungen der Übungen, Körperspannung und Harmonie mit dem Pferd mit ein. Voltigiert wird an der Longe durch einen Longenführer.