Die Dressur gehört unter den Reitsportarten zum Spitzensport. Dressurreiten wurde 1902 als sportliche Disziplin anerkannt. Die erste Prüfung im Dressurreiten fand 1912 bei den Olympischen Spielen in Stockholm statt. Heutzutage sind die olympischen Disziplinen: Grand Prix, Grand Prix Spezial und Grand Prix Kür. Das Dressurreiten wird in drei Stufen unterteilt:
- Anreiten des jungen Pferdes
- Ausbildung
- Prüfung
Die Dressur — vollendete Reitkunst
Bisweilen wird die Dressur mit dem klassischen Tanz verglichen. Pferd und Reiter sollen die Bewegungen mit Ästhetik und Schönheit ausführen. Mit dem Ergebnis, dass ein perfekt harmonisierendes Duo aus Pferd und Reiter entsteht. Die natürlichen Bewegungen des Pferdes sollen bei der Dressur durch Gymnastik gedehnt und trainiert werden. Die klassische Reitkunst besteht aus Grundausbildung und Hohe Schule.
In der Grundausbildung wird das Pferd in allen Gangarten trainiert wie: Stehenbleiben, Rückwärtsgehen, Galoppwechsel. Die Hohe Schule intensiviert die Gangarten, sodass die Schritte harmonischer, energischer und erhabener werden.
Dressurprüfungen finden auf Sand- oder Grasböden statt. Hier müssen Pferd und Reiter diverse Lektionen in einer festgelegten Reihenfolgen korrekt vorführen. Dies geschieht in der Regel mit Musikuntermalung. Eine Lektion ist ein Zusammenspiel aus Schritt, Trab und Galopp. Daneben gibt es fliegende Galoppwechsel und die Pirouette.
Die Bewertung erfolgt von einer Richter-Jury, meist aus drei Richtern. Diese bewerten den Reiter, indem für jede Lektion eine Note zwischen „null“ und „zehn“ erteilt wird. Obendrein werden die Exaktheit der Gänge, der Schwung, der Sitz und die Einwirkung des Reiters sowie der Gehorsam des Pferdes gewertet.
Die Tanzkunst der Pferde
Die Dressur wird die Königsdisziplin der Reiter genannt. Sind Pferd und Reiter eine Einheit, verschmelzen sie scheinbar zu einem Ganzen. Sie sind ein eingespieltes Team und bewegen sich im Gleichklang.
Die Harmonie von Pferd und Reiter spielt hierbei eine große Rolle. Sensible Reiter führen ihr Pferd mit gefühlvoll eingesetzten Zügel-, Schenkel- und Gewichtshilfen zu den Lektionen und Figuren. Wer sein Pferd gut reitet, dem kommt auch das Pferd entgegen und es braucht keinen Einsatz, um das Pferd unterzuordnen. Durch gezieltes und angenehmes Training können die Kräfte des Pferdes intensiviert und seine Glieder beweglich gemacht werden.
Andere Reitsport-Disziplinen profitieren ebenso von der Dressur. Sie ist erforderlich für alle pferdesportlichen Aktivitäten. Nur mit der Dressur werden die Muskeln des Pferdes für die höchsten Erwartungen herangebildet — gleich, ob für Spring- oder Distanzreiten.
Bekannte deutsche Dressurpferde sind:
- Der Westfale Ahlerich — Olympiasieger Dressur 1984
- Der Oldenburger Donnerhall — Dritter der Dressurweltmeisterschaft 1994
- Der Westfale Rembrandt — Olympiasieger Dressur 1988 und 1992